Claas Buschmann: Wenn die Toten sprechen

Wenn Michael Tsokos seinem ehemaligen Schüler attestiert „Perfekte Mischung aus Unterhaltung und rechtsmedizinischer Realität – Großartiges Debüt, absolut lesenswert“, braucht eigentlich nichts mehr über Buch und Autor gesagt werden – oder doch?

Claas Buschmann hat in der Rechtsmedizin der Berliner Charité unter Michael Tsokos gearbeitet. Nun schreibt er wie sein Lehrmeister aus reichhaltigem Erfahrungsschatz seiner Arbeit, die – wir wir bereits von Tsokos wissen – sich nicht nur auf das Sezieren von Leichen beschränkt.

Wie Tsokos mit seinen True-Crime- Bänden „Schwimmen Tote immer oben?“ sowie „Sind Tote immer leichenblass?“ ?

Nicht ganz. Zum Unterschied seines Meisters erlaubt Claas Buschmann mehr Einblicke in sein Leben, seine Erfahrungen aus der Zeit als Rettungssanitäter, in das „Drumherum“ um die Leiche aus der persönlichen Sicht des Autors. Dabei erzählt Buschmann von Tatorten, Auffindesituationen und dem Umfeld von Opfer und Täter. Zudem von Erkenntnissen, die daraus gewonnen werden und die Zusammenarbeit mit den Ermittlern der Polizei und anderen Beteiligten. Das geschieht auf eine unterhaltsame Art. Über unspektakuläre, dennoch interessante Fälle wird ebenso unspektakulär berichtet und reflektiert ohne Versuche, die Erlebnisse reißerisch zu vermarkten. Und damit ergeben sich doch wieder Gemeinsamkeiten mit Michael Tsokos.

Durch die verschiedenen Blickwinkel der beiden Kollegen ist dieses Debüt jedoch als eigenständig zu bezeichnen und bereichert die True-Crime-Literatur aus der Sicht von Rechtsmedizinern.

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Claas Buschmann: Wenn die Toten sprechen, Ullstein Taschenbuch (2021)

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