Ungewöhnlich

– Ungewöhnliche Schauplätze

Nichtalltägliche Handlungsorte für Morde und andere Verbrechen. Das können einerseits Gegenden sein oder auch bestimmte Plätze. Gäbe es zum Beispiel einen Krimi, dessen Handlung überwiegend auf dem Eiffelturm spielte, wäre das so ein Fall. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass keine Kriminalromane, die in Venedig oder der Eifel spielen, deren Morde in Museen geschehen – auch wenn es der Louvre wäre – hier erwähnt werden.

HocharktisMelanie McGrath – Im Eis

Hochland von Tibet: Patrick Woodhead – Wolkentempel

Refuge du Goûter, die neue Schutzhütte in Form eines ellipsenförmigen Zylinders liegt rund 1000 Meter unterhalb des Gipfels des Mont Blancs Hier kommt es zum großen Showdown:  Marc Ritter – Bluteis

St. Moritzersee, die Eisfläche des Sees wird während eines Pferderennens gesprengt, über 1000 VIPs und Super-VIPs, die sich als Zuschauer auf dem Eis befinden geraten in Gefahr, Hunderte überleben diesen Super-GAU nicht: Marc Ritter – Bluteis

Zugspitze, Im Tunnelsystem unterhalb des Gipfels der Zugspitze bereiten Terroristen ein großes Ding vor. Sie setzen 5000 Geiseln auf dem Gipfel fest: Marc Ritter – Kreuzzug

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– Ungewöhnliche Mordinstrumente

Zum Morden immer gern benutzt werden Schuß-, Hieb- und Stichwaffen. Ein gutes Beispiel für eine ungewöhnliche Mordwaffe ist der Leopoldsapfel.

Leopoldsapfel: Jo Nesbø – Leopard, ein Instrument, das real nicht existiert, sondern vom Autor erfunden wurde.

Stechheber, in Schottland Valinch genannt: Wer bei einer Besichtigung einer Whiskybrennerei ein Verkostung aus dem Fass machen durfte, kennt vermutlich den Stechheber. Wir kennen das Gerät auch als Pipette aus Glas, in Schottland wird häufig die Probe noch mit einem Valinch aus Blech gezogen. Das hat den Vorteil, das es wesentlich stabiler als eine zartwandige Glaspipette ist und es wie ein Dolch dem gegenüber in den Leib gerammt werden kann. Als Folge kann durchaus der Tod eintreten. Verwendung findet ein Valinch in dessen Zweitverwendungsmöglichkeit in Tote trinken keinen Whisky des Autorenduos Auerbach & Keller.

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– Ungewöhnliche Todesarten

Neben Tötung durch Waffen und  handelsübliche Gifte wie  Arsenverbindungen, Cyanide, Pflanzen- und Tiergifte sind Ertränken, Ersticken und Erwürgen, Überfahren und aus dem Fenster oder vom Balkon Stoßen trivial. Es gibt aber auch andere Arten, sich von  ungeliebten Menschen oder gar Feinden final zu trennen……..

                                                                                                                                                                    Tod am Silvesterabend beim Wechselläuten im Kirchturm. Dorothy Sayers – Der Glocken Schlag (auch: Die neun Schneider) (Anmerkung: Dies ist einer meiner Lieblingskrimis, eine Besprechung folgt)

Tod durch Hypervitaminose In Melanie Mc Graths Kriminalroman „Im Eis“ tötet eine Inuit-Frau ihren Mann, indem sie ihm Frikadellen zu essen gibt, die Eisbärleber beinhalten. Eisbärleber enthält hohe Mengen an Vitamin A. Eine Überdosis (das Hundertfache des Tagesbedarfs und mehr) kann unter anderem zu Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindel, Schleimhautblutungen bis hin zu überhöhtem Hirnflüssigkeitsdruck und sogar zum Tode führen. Akute Vergiftungserscheinungen wurden erstmalig bei Polarforschungsreisenden festgestellt, die Eisbärleber gegessen hatten – Inuit essen diese nicht (Quelle: Wikipedia).

Doppelmord beim Liebesakt. Die Beschreibung beginnt so: „Die beiden wurden quasi beim Nageln aufgespießt.“ Gestorben beim Liebesakt, beide von einem Speer durchbohrt, sieht aus wie ein Schaschlik-Spieß. Der Rechtsmediziner feststellt: „Gestorben bei der ventro-ventralen Kopulation, also beim Liebesakt vis a fronte.“ Ich nenne es laienhaft Missionarsstellung. Und? Wo spielte sich das Drama ab? Ganz in meiner Nähe! In Wiesbaden, im Wiesbaden-Krimi von Kerstin Hamann: Windige Geschäfte

Mord beim Vorspiel. Das Vorspiel ist ein Muss, wenn man wirklich intensiven Sex genießen will. Die Lust wird hier langsam gesteigert, wobei es beim Vorspiel um mehr geht als ein paar zärtliche Küsse und sanfte Streicheleinheiten. Hier kann (und soll) es auch richtig hot werden! Gegenseitiges Streicheln – besonders in den erogenen Zonen -, Knutschen, Knabbern, Saugen und Lecken machen Lust aufeinander und heizen so richtig ein. ( Quelle: gofeminim – Das Vorspiel: So wird Sex zu einer runden Sache) In Die lange Reise von Annelie Wendeberg   erzählt die Bakteriologin und Epidemiologin Dr. Anna Kronberg dem berühmten Sherlock Holmes, wie sie ihren gemeinsamen Widersacher James Moriaty getötet hat. Anna war bekanntlich von Moriaty entführt worden. Sie sollte für ihn biologische Kampfstoffe aus Bakterien entwickeln. Zudem begehrte Moriaty seine Gefangene und diese ergab sich dem üblen Verbrecher auch im Bett. Doch die Art, wie Moriaty das Vorspiel zu einer runden Sache gestaltete, brachte ihm schließlich den Tod.

Hier die Passage aus dem dritten Anna Krimi Die lange Reise:

20151018_134040-001Dieser Ausschnitt bedarf keines weiteren Kommentars.

 

 

4 Antworten zu Ungewöhnlich

  1. Ruth M. Fuchs schreibt:

    Eisbärleber als Mordwerkzeug – das ist absolut großartig! Das muss ich mir merken.

  2. Pingback: Mit den Waffen einer Frau – oder: Die delikate Art zu töten | KrimiLese

  3. Gunnar schreibt:

    Hier fällt mir auch noch etwas ein. Im Thriller „Das Lachen der Hyänen“ von Johannes Zacher schmiert der Mörder die Stichwunden der verletzten Opfer mit Wasabi ein…

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