Andrea Camilleri: Die Spur des Fuchses

Nach einem eigenartigen Traum wacht Commissario Montalbano in seinem Haus am Meer auf, und sieht aus dem Fenster. Am Strand erblickt er ein totes, erschlagenes Pferd. Montalbano erkennt, dass das Pferd verletzt zum Sterben dorthin gelaufen ist und findet den Ort, an dem die grausame Tat geschah.

Das Pferd wurde mit Eisenstangen zu Tode geprügelt. Ergriffen von der brutalen Tat, läßt er seine Kollegen aus dem Kommissariat kommen, die Beweismaterial am Tatort sichern. Montalbano sitzt derweil mit einem weiteren Kollegen beim Espresso in der Küche und als er wieder aus dem Fenster schaut, ist der Kadaver des Pferdes verschwunden. Das einzige, was vom Pferd bleibt, ist ein Hufeisen, das nur noch an einem Nagel am Huf hing und das der Commissario mitnahm. Großes Rätselraten setzt ein, weshalb das tote Pferd verschwand.

Dann überstürzen sich die Ereignisse: die Freundin einer Bekannten Montalbanos meldet ihr Pferd als vermisst; der Pferdehalter und Rennstallbesitzer Lo Duca, bei dem das Tier untergestellt war, meldet auch den Verlust eines seiner Pferde. Vermutungen werden angestellt. Es geht um illegale Pferderennwetten unter Beteiligung der Mafia. Es könnte aber auch ein Racheakt eines ehemaligen Mitarbeiters Lo Ducas sein. Aber nicht nur damit muss sich Montalbano kümmern, sondern auch noch mit Frauen, die zu beglücken hat, und eigenartigen Träumen, die ihn beschäftigen. Schließlich hat er auch noch Probleme mit den schlechter werdenden Augen und dem Altern allgemein, er vergisst wichtige Dinge. Und so weiß er denn auch nicht, was Einbrecher bei ihm suchen und warum sie ihm sein Haus abfackeln wollen. Aber wie auch anderswo helfen Zufälle, schließlich bringt Montalbano Klarheit in den Fall, bei dem auch noch einer der Beteiligten Bösen ums Leben kommt, ein mysteriöser Fall, für den es aber auch eine plausible Erklärung gibt.

Neben bisher von Montalbano noch nicht praktizierten Sex, fällt bei dieser Story besonders auf, dass der Held sowohl von eigenartigen Träumen verfolgt wird als auch nun in ein Alter kommt, in dem sich die ersten gesundheitlichen Malaisen einstellen, die dem 85jährigen Andrea Camilleri nicht unbekannt sein dürften. Ist das nun ein erstes Anzeichen, dass ähnlich wie bei Mankells Wallander der letzte Fall bald bevorsteht? Es wäre schade Montalbano demnächst in Frührente zu schicken – aber wer weiß das schon, was der Autor mit ihm vorhat.

Es sieht so aus, als ob Montalbano und auch Camilleri schon etwas kürzer treten, denn außer einigen auffälligen Verhaltensweisen des Commissarios hat Camilleris Story nicht mehr die Faszination früherer Fälle seines Protagonisten.

P.S.  Mit dem Fuchs ist übrigens das tote Pferd gemeint

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Originaltitel: La pista di sabbia, Italien 2007, dt. 2010 (Übersetzung: Moshe Kahn)

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