Ob es ein Kriminalroman ist, wie vom Verlag bezeichnet, oder Mystery oder Abenteuer oder ….. was auch immer ist, ist für mich nicht von großer Bedeutung. Ich möchte beim Lesen unterhalten werden. Und Unterhaltung verspricht der Klappentext.
1634 macht sich der der Generalgouverneur von Batavia mit Frau, Tochter sowie einer riesigen Menge von Kisten sowie der „Phantasterei“ auf den Weg nach Amsterdam. Dort soll er bei der Niederländischen Ostindien-Kompanie ein hohes Amt antreten.
Mit an Bord der Saardam der Gefangene Samuel Pipps und dessen Beschützer Arent Hayes, ein Gespann, das wie die Vorläufer von Sherlock Holmes und Dr. Watson wirkt. Pipps war vom Generalgouverneur nach Batavia gerufen worden, um die gestohlene Phantasterei wieder zu beschaffen. Das gelang Pipps, wurde dann jedoch von seinem Auftraggeber gefangen genommen – Grund: unbekannt -.
Mit an Bord aber auch ein Fluch, nachdem Schiff und Passagieren auf der Fahrt nach Europa großes Unheil widerfahren werde. Der Alte Tom – der Teufel – sei an Bord, so stellt es sich dar. Ein Auge mit dem Teufelsschwanz an verschiedenen Stellen des Schiffs symbolisiert dessen Anwesenheit.
Abenteuerlich, voller Aberglaube und Angst verläuft die Fahrt, bei der es Tote und Vermisste gibt.
Seltsame Dinge passieren an Bord, oft erweist es sich dann so, dass nichts so ist wie es scheint. Schließlich strandet die Saardam vor einer einsamen Insel im Nirgendwo, der Ort, an dem letztlich alle Rätsel gelöst werden.
Die Auflösung selbst erscheint rätselhaft und unglaublich – man kann sie auch als unglaubhaft bezeichnen. Aber es ist auch ein Stück Fantasy, dass Stuart Turton seinen Lesern vorsetzt. Dass dabei die Ereignisse auf hoher See mit einer Menge Hokupokus nicht alle rational nachzuvollziehen sind, könnte Anlass zur Kritik sein. Eingestehen muss man sich aber, dass man als Leser sich auf den Illusionisten Turton eingelassen hat, und auf ein bisschen „Historisches“: Die Zeit des Aberglaubens und denen, die davon profitieren. Das Leben auf dem Schiff als Teil der Besatzung und der Passagiere sowie die Riskien, zu der Zeit über die Weltmeere zu segeln.
Unterhaltsam ist der Roman, lässt man sich auf diesen Mix von Krimi, Mystery und Abenteuerroman ein. Doch dieses Crossover wird keinen Krimifan begeistern, auch nicht den eines Hornblowers.
– – – O – – –
Stuart Turton: Der Tod und das dunkle Meer, Übersetzung: Dorothee Merkel, Tropen Verlag (2021)
Originaltitel: The Devil and the Dark Water (2020, GB)
Danke für die Warnung.
Nach dem vollkommen wirren Debut, warte ich, bis das Buch für 1-2 Euro zu kaufen ist. So interessant die Inhaltsangabe klingt, der Autor ist für mich verbrannt.
Der Klappentext hat mich eingefangen. Beim Lesen wurde ich zunehmend enttäuscht.
Das liest sich beim Lesen der Bewertung nicht so.