Hab‘ Schack Bekker kennengelernt! – Peter Jackob: Schotten dicht

Peter Jackob (Foto: Privat)

Peter Jackob (Foto: Privat)

Hab‘ Schack Bekker kennengelernt, den Mainzer Hauptkommissar, der in Schotten dicht auf dem Rhein ermittelt. Peter Jackob hat ihn mir während einer Krimilesung vorgestellt. Den Helden seiner Romane. Schotten dicht ist der dritte Band der Reihe um das Mitglied des Mainzer Mordkommissariats, das eigensinnig, teilweise unkonventionell ermittelt, jedoch äußerst bodenständig und in der Mainzer Altstadt verwurzelt ist. Trotzdem ist Bekker nach vielen Jahren und etlichen Hindernissen, die er sich selbst und die Verwaltung ihm in den Weg gelegt hatte, zum Hauptkommissar befördert worden.

P1030254Und nicht nur das. Bekker, der Mann der den festen Mainzer Boden unter den Füßen liebt, gewinnt auf einem Betriebsfest eine zehntägige Kreuzfahrt auf dem Rhein. Widerwillig läßt er sich den 1. Preis der Tombola überreichen und tritt schließlich die Reise an. Mit dabei ist seine Kollegin Erna – warum die mit ihn reist, soll hier nicht weiter beschrieben werden.

Wie es manchmal so passiert, werden die Passagiere gegen Ende der Reise   von humanen Novoviren befallen. Und – ungewöhnlich für diese Virenart – ein Passagier stirbt daran. Schack Bekker, selbst an den Folgen der Infektion leidend, schaut sich auf Bitte des Kapitäns den Toten an und vermutet Ungeheuerliches: Mord! Ein Indiz, ein wichtiger Hinweis den der Toten hinterlassen hat, weist darauf hin. Kurze Zeit später wird ein zweiter Toter entdeckt: Ein Passagier mit einem Messer im Rücken, tot im Maschinenraum. Nun ist Bekker in seinem Element. Das Schiff steht unter Quarantäne und er hat Zeit zunächst allein, dann mit Unterstützung der Kollegin Erna zu ermitteln. Schnell kombiniert Bekker, dass die beiden Todesfälle in Verbindung stehen, die Verbreitung der Novoviren nicht zufällig passierte. Während ihrer Mission wird es für die beiden Kollegen und andere gefährlich. Zunächst erwischt es Bekker, dann gibt es einen dritten Toten. Ein Schuss zwischen die Augen beendete dessen Leben. Auch Erna kommt nicht ohne Blessuren davon.

Am Ende stehen die Täter fest. In einer ausführlichen Analyse wie bei Agatha Christie  erklären Schack und Erna Tätern, Helfershelfern und Unbeteiligten, wie sie den Fall untersucht und die Täter überführt haben.

Vor einigen Jahren lag tatsächlich einmal Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne fest, auf dem der Novovirus ausgebrochen war, und die Passagiere das Schiff nicht verlassen durften. Es hatte auf der anderen Seite des Rheins am Wiesbadener Ufer vor Biebrich angelegt. Diesen „Aufhänger“ hat Peter Jackob für Schotten dicht gewählt. Der Roman ist aber auch eine Hommage an Agatha Christie und deren Kriminalroman Tod auf dem Nil. Und jenes oben erwähntes Indiz hängt mit Christies Kriminalroman 16 Uhr 50 ab Paddington zusammen, aus dem Peter Jackob anfangs seines Buches zitiert:

Sehen Sie“, sagte Miss Marple, „genau wie ich es vermutet habe, hat sich am Ende alles ganz, ganz einfach herausgestellt. Eines der einfachsten Verbrechen.“

So hätte es auch Schack Bekker formulieren können, bezogen auf die Verbrechen, die er auf dem Kreuzfahrtschiff vor Mainz aufgeklärt hat, bevor er wieder in seine geliebte Mainzer Altstadt ging, einen Espresso für einen Euro trank, in einer seiner Stammkneipen einige Weinschorlen genoss – mit festem Boden unter den Füßen – und am Abend….( Das ist nun ein Geheimnis von Erna und Schack).

Ein rundum gelungener Krimi in feinster Agatha-Christie-Peter-Jackob-Manier. Mit feinem Humor erzählt. Und ich bin froh, dass mir Peter Jackob seinen Schack Bekker vorgestellt hat. Bei jener Lesung hätte Schack allerdings auf das Wasser im Wein verzichten müssen. Die Lesung fand bei erstklassigen Weinen im Weingut von Eva Vollmer in Mainz-Ebersheim im Rahmen der Veranstaltungsreihe Rheinhessen liest statt.

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Schotten dicht ist 2014 im Gollstein Verlag als taschenbuch erschienen. Die beiden ersten Romane der Reihe: Narrenmord und Das Leben ist kein Tanzlokal

 

 

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