Jean-Luc Bannalec: Bretonische Verhältnisse

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Kommissar Dupin wird zu einem Mordfall ins alte Künstlerdorf Pont Aven gerufen. In dem berühmtesten Hotel des Ortes, in dem einst Paul Gaugin mit Émile Bernard und Kollegen übernachteten, malten und teils ausschweifend lebten, ist der hochbetagte Besitzer erstochen im Restaurant aufgefunden worden – kurz bevor er eines natürlichen Todes gestorben wäre. Monsieur le Commissaire, vor geraumer Zeit zwangsversetzt von Paris ans „Ende der Welt“ – finis terrae nannten die Römer einst diesen Teil der Bretagne -, ermittelt sorgfältig und ideenreich. Verdächtige mit diversen Beweggründen gibt es reichlich – Freunde, Verwandschaft, andere möglichen Nutznießer vom schnellen Ableben des Patrons – und der Kommissar stößt auf ein ganz besonderes Motiv.

Eine spannende Geschichte, die der Autor mit den deutsch-französischen Wurzeln erzählt. Das Schönste an diesem Krimi ist die feinsinnige Charakterisierung des bretonischen Menschenschlags hier im Départment Finistère, insbesondere zwischen Quimper und Lorient. Diese Gegend ist die schönste mit dem besten Wetter der gesamten Bretagne, wenn nicht sogar der ganzen Welt. Jedenfalls in den Augen ihrer Bewohner, die sich dadurch auszeichnen, dass sie eigenartige Namen tragen, Zugezogenen gegenüber äußerst skeptisch und zurückhaltend auftreten und sich auch sonst eigenartig verhalten.

Jean-Luc Bannalec schildert Land und Leute mit angenehmen Humor und in liebevoller Weise, dass es Spaß macht, das Buch schon allein wegen dieser Schilderungen zu lesen. Aber auch die Krimihandlung kommt nicht zu kurz und bleibt spannend bis zum Schluss.

Netter, gelungener und deshalb durchaus lesenswerter Erstling von Jean-Luc Bannalec.

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Erschienen: Deutschland 2012

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Diese Rezension wurde zuerst veröffentlicht am 08.01.2013 auf http://philipp1112.wordpress.com

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