Jo Nesbøs Mörder morden häufig mit ungewöhnlich raffinierten Methoden.
Diesmal ist es unter anderem ein Akkubohrer, der als Tatwaffe eingesetzt wird. Ein kurioser, aber eher ein nebensächlicher Todesfall.
Harry Hole, gezeichnet durch Vorfälle der vorhergehenden Fälle Schneemann und Leopard – mit Titanfinger und riesiger Narbe im Gesicht – kehrt aus Hongkong zurück, um einen Mord aufzuklären, bei dem der Täter, Sohn seiner alten Liebe, für die Polizei bereits feststeht. Der Krimi spielt im „Needles Park“, sprich im Drogenmilieu, in dem ein mysteriöser Drogenboss das Sagen hat, offenbar auf allen Seiten. Und so macht sich Harry bei allen Seiten unbeliebt, weil jeder Böse wie vermeintlich Gute Gefahr läuft, dass die kriminellen Machenschaften aufgedeckt werden. Das hat keiner gern – und keiner liebt daher Harry, außer Rakel, der zuliebe Harry den Fall auf seine Weise lösen will.
Harry läuft dabei selbstverständlich auch Gefahr von der einen oder anderen Seite eliminiert zu werden. Im Verlauf der Story verabschieden sich dann etliche Agierende in diesem durchtriebenen Spiel. Leser lernen die Methode „Man on the Moon“ sowie den „Zjuk“ kennen – und die Arten, auf diese Weise das Leben ausgehaucht zu bekommen, sind ähnlich raffiniert wie die Anwendung eines Leopoldapfels.
Harry Hole erkämpft sich eine weitere Narbe, findet den Mörder und verschwindet! Zum letzten Mal?
„Die Larve“ ist wieder ein Krimi voller Spannung sowie erstaunlicher und in der zweiten Hälfte des Roman rasanter Entwicklung der Story. Jo Nesbø gelingt es ein weiteres Mal, Leser und Leserinnen zu fesseln.
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Originaltitel: Gjenferd, Norwegen 2011, dt. 2011 (Übersetzung: Günther Frauenlob)
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Diese Rezension wurde zuerst veröffentlicht am 07.11.2011 auf http://philipp1112.wordpress.com
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